Welche Spiegelreflex-Kamera für den Einstieg

Da ich oft gefragt werde, welche Kamera die "Beste" sei, hier ein paar Überlegungen dazu. Aufgrund meiner Erfahrungen und der entstandenen Bilder kann ich digitale Spiegelreflex-Kameras empfehlen (Alternativen).

Grundsätzliches

Brauch- und bezahlbare digitale Spiegelreflex-Kameras gibt es seit 2004. Kameras von 2004 liefern noch heute sehr gute Bilder, die Kompakt-Kameras und analoge Amateur-Spiegelreflex-Kameras in den Schatten stellen.

Ältere, gebrauchte Kameras schiessen sehr gute Bilder. Die untere Grenze bei den beiden grössten Kamera-Herstellern sind die Modelle Nikon D70 und Canon 350d. Diese Kameras und alle Nachfolger liefern technisch einwandfreie Bilder.

Kauf-Entscheidungen

Wenn bereits (Autofokus) Objektive aus analogen Zeiten vorhanden sind, dann kann man so den Hersteller der Kamera festlegen. Falls es keine Vor-Ausrüstung gibt, so hilft der Handling-Test beim Entscheid des Herstellers. Die Kamera, welche am angenehmsten in der Hand liegt und sich am intuitivsten bedienen lässt sollten sie nehmen. Dieser Test ist darum wichtig, da sich die Hersteller über die Zeit in der Technik nur marginal unterscheiden, die Ergonomie aber sehr herstellerspezifisch und sehr langlebig ist.

Je nach gewünschtem Einsatzgebiet schlage ich dann eine Einstiegs-Kombination aus gebrauchten Komponenten vor, wie z.B. (Preise Mitte 2016)

• Nikon D40 + 18-55mm (ca. 100 Fr): Klein, leicht. Ideal für Unentschlossene, die ev. doch auf eine Kompakte schielen
• Nikon D70 + 18-70mm (ca. 100 Fr): Ein ganz normales Package mit schnellem Autofokus
• Nikon D70 + Nikon 18-200mm (ca. 400 Fr): Die Safari-Version: Allzeit bereit, egal was kommt
• Nikon D3100 + 18-105mm (ca. 300 Fr): Für Einsteiger die unbedingt Video brauchen
• Nikon D300 + 17-55mm (ca. 900 Fr): Einstieg in die Profi-Liga. Kamera und Objektiv für den harten Einsatz
• Nikon D700 + 35mm (ca. 1000 Fr): Photographieren wie früher, ohne Zoom dafür mit grossem Sucher und Vollformat

Die Kamera ist so gewählt, dass sie bei Nichtgefallen ohne Verlust wieder verkauft werden kann und alle Funktionen abdeckt. Bei den Objektiven ist der Wertverlust bei Gebrauchtkauf vernachlässigbar. Die Qualität der Produkte der Kamerahersteller ist so gut, dass man gut instand-gehaltene Kameras und Objektive bedenkenlos gebraucht kaufen kann (keine sichtbaren Kratzer, Dellen, etc).

Wie weiter?

Mit der "neuen" Kamera photographiert man einfach drauf los und beobachtet, was fehlt, resp. an welche Grenzen man/die Kamera stösst. Anhand dieser Analysen können weitere Anschaffungen, Upgrades oder Photo-Kurse geplant werden. Die Erfahrung zeigt, dass man ca. ein halbes Jahr ohne Änderung des Kamera-Bodys photographieren sollte, um die wirklichen Defizite freizulegen. Meist liegen sie hinter der Kamera ;-).

Wichtig ist auch der Erfahrungs-Austausch mit anderen Photographen. Achtung: "Wahrheiten" anderer Photographen immer erst selbst prüfen. Gewisse Photographen sind sehr von sich und ihren zweifelhaften Theorien überzeugt. Jan Cibula hat sein Wissen geteilt: http://www.fotowissen.ch

Zum Schluss wünsche ich: Gut Licht!

... wenn Sie einen Profi brauchen

• Jan Cibula http://fotomotiv.ch
• Dominic Brügger https://dominicbruegger.ch
• Nicolas Zonvi https://www.nicolaszonvi.com

---

Alternativen zu Spiegelreflex

Spiegellose Systeme (Micro 4/3, Sony NEX und Sony Axx) und Kompakt-Kameras mit grossen Sensoren sollen auch gut sein, v.a. kleiner und weniger gewichtig. Mit den Kameras habe ich keine Erfahrung.

---

Meine Kamera-Entwicklung

• 2020 - : Samsung S20+ G5 (Handy), ist sowieso immer dabei und wasserdicht
• 2018 - 2020: Huawei P20 Pro (Handy), ist sowieso immer dabei und wasserdicht
• 2016 - 2018: Sony Xperia Z1 (Handy), ist sowieso immer dabei und wasserdicht
• 2014 - 2016 : iPhone 4s (Handy), war sowieso immer dabei
• 2013 - 2018 : Canon S110, die Kompakte mit "grossem" Sensor und "lichtstarker" Optik
• 2012 - : Nikon 1 V1, die schnelle Kompakte mit Wechselobjektiv und Sucher
• 2012 - 2012 : Nikon 1 J1, die schnelle Kompakte mit Wechselobjektiv
• 2012 - 2013 : Canon S95, die Kompakte mit "grossem" Sensor und "lichtstarker" Optik
• 2011 - : Nikon D3100, Leichtgewicht mit Video
• 2009 - : Nikon D700, Vollformat, photographieren wie früher
• 2008 - 2011 : Nikon D40, das Leichtgewicht (abgelöst durch Nikon D3100)
• 2007 - 2009 : Nikon D300, gute Semi-Profi-Kamera (abgelöst durch Nikon D700)
• 2004 - : Nikon D70, die ideale Einsteiger- und Allrounder-Kamera

Die Kameras in fetten Lettern kann ich fast vorbehaltlos empfehlen. Sie haben mir immer gute Dienste geleistet, mich nie im Stich gelassen und tolle Bilder gemacht.

Meine Statistik